Presseinformation 24.10.2010

5000. Telekonsil des Schlaganfallnetzwerkes „STENO“ durchgeführt

Als 24.10.2010 eine ältere Dame mit einem akuten Schlaganfall ins Klinikum Kulmbach aufgenommen wurde, war dies eigentlich nichts Besonderes. Dass gegen 14.00 Uhr etwa 20 Minuten nach Eintreffen in der Klinik bereits eine Videoverbindung mit dem Klinikum Bayreuth aufgebaut wurde und der diensthabende Neurologe in Bayreuth die Patientin via Telemedizin untersuchte, war reine Routine. Allerdings war dies der 5.000. Einsatz der Schlaganfallexperten im STENO-Netzwerk. Dabei kam den Ärzten aus Kulmbach das Wissen des Oberarztes im diensthabenden Schlaganfallzentrum Klinik Hohe Warte bei der Entscheidung, ob eine Lysetherapie sinnvoll wäre, zugute. Die Möglichkeit, von Experten direkt zu beurteilt zu werden und demzufolge in die Behandlung vor Ort mit einzugreifen, können alle Patienten in den elf Regionalkliniken des Netzwerks jederzeit nutzen.

STENO steht für „Schlaganfallnetzwerk mit Telemedizin in Nordbayern“. Unter Koordination durch das Universitätsklinikum Erlangen werden 11 Krankenhäuser der Regel- und Schwerpunktversorgung in Mittel- und Oberfranken mit den überregionalen Schlaganfallzentren der Region in Bayreuth, Erlangen und Nürnberg vernetzt. An STENO nehmen teil: Klinikum Neumarkt, Kreisklinik Roth, Klinik Gunzenhausen, Klinik Dinkelsbühl, Klinikum Ansbach, Klinik Bad Windsheim, Klinikum Forchheim, Klinikum Lichtenfels, Klinikum Kulmbach, Sana Klinikum Hof, Klinikum Fichtelgebirge Marktredwitz.

Das Schlaganfallnetzwerk, das im Juli 2007 aus einem kleineren Pilotprojekt hervorging, soll die Versorgung von jährlich rund 4.500 Schlaganfallpatienten im Raum Mittel- und Oberfranken sowie der angrenzenden Oberpfalz optimieren. Bis Frühjahr 2008 wurden alle 11 Kliniken erfolgreich ans Netz geschlossen. Seitdem wurden durch die drei kooperierenden Schlaganfallzentren Uni-Klinikum Erlangen, Klinikum Nürnberg und Krankenhaus Hohe Warte in Bayreuth über 5.000 Telekonsile durchgeführt. Mittlerweile profitieren pro Tag im Durchschnitt sechs Patienten in den elf Kliniken vom Know-how der drei Schlaganfallzentren. Rund um die Uhr kann sofort eine zweite Arztmeinung eingeholt werden, ohne dass wertvolle Zeit verloren geht. „Die Zeit ist der wichtigste Faktor, der bei einem Schlaganfall über die möglichen Folgen entscheidet“, so STENO-Projektleiter PD Dr. René Handschu.

Ansprechpartner für die Medien

PD Dr. René Handschu
info@steno-netz.de


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